Zombie
Im
Spiel
planEin Schlurfen vor der Türe, ein röchelndes Atmen. Stille… Plötzlich brechen tausend Hände durch die Wand und geben den Blick frei auf zerfetzte Kleidung und irre Augen, die mit hohlem Blick nur nach einem gieren: nach DIR!
Zombies gehören zu den populären Figuren des Horrors und haben in Film und Literatur ein eigenes Genre geschaffen. Woher kommt die Faszination für die Wiederauferstandenen? Lieben wir schlicht den Grusel; oder funktionieren sie als Metapher für gedankenlosen Massenkonsum und betäubende Digitalität?
Die Jungen Akteure begeben sich in die Peripherie Bremens und gehen mit dem Kollektiv vorschlag:hammer dem Mythos Zombie auf den Grund. Im Stadtteil Gröpelingen werden sie mit Jugendlichen aus der Umgebung die Neue Oberschule Gröpelingen den Schauplatz einer Zombie-Apokalypse verwandeln – Ein performativer Horror-Walk durch die Keller und Chemieräume vorbei an gemeinsamen Urängsten und hin zur Frage: Was kann unsere Gemeinschaft ?
Werden es die Zuschauer*innen schaffen den Zombies zu entkommen? Was passiert, wenn ich Teil der grauen Masse werde? Wie sieht das ganze eigentlich aus Sicht der Zombies aus? Und shit, wo ist nochmal mein Kopf?
Was machen Zombies, wenn sie unter sich sind? Denken die irgendwas, außer „Ich will dein Hirn essen!“? Und warum eigentlich darf der Mensch Zombies töten, aber nicht umgekehrt? Das Stück wolle „dem Mythos Zombie nachgehen“ (…) Und tatsächlich drängen sich im Laufe des zweistündigen Spaziergangs (…) Fragen auf, die sich die wenigsten bisher gestellt haben dürften.
Fragen, die, natürlich, grundsätzlicher Natur sind, die längst nicht nur das Zusammenleben von Mensch und Zombie betreffen.
(…) Drei Monate haben die Jungen Akteure gemeinsam mit Gesine Hohmann, Kristoffer Gudmundsson und Stephan Stock vom Künstlerkollektiv „Vorschlaghammer“ und 20 Schülerinnen und Schülerin der Neuen Oberschule Gröpelingen an der Produktion gearbeitet. Der Bühnenbildner Stefan Gottwill und der Sounddesigner Sebastian Kunnas haben Klassenzimmer und Chemielabore in den atmosphärischen Schauplatz einer Zombie-Apokalypse verwandelt. (…) Ihr Einsatz hat sich gelohnt. Herausgekommen ist ein Stück, dem man den Spaß aller Beteiligten anmerkt – und das gekonnt die Balance hält zwischen Grusel und humoristischer Überspitzung, Ernst und Spaß.
Weser Kurier, 23.06.2019
Inszenierung: Kristofer Gudmundsson, Gesine Hohmann, Stephan Stock
Bühne & Kostüm: Stefan Gottwill
Musik & Sounddesign: Sebastian Kunas
Assistenz: Sarah Hoss, Konrad Leinhos
Technik: Mattes Boxberg
Dramaturgische Unterstützung: Nathalie Forstman & Christiane Renziehausen
Fotos: Jörg Landsberg
Gefördert vom Deutschen Bühnenverein im Rahmen von “Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung”. In Kooperation mit der Neuen Oberschule Gröpelingen.