Wie sehen Hormone aus? Wie klingt Verdauung als Musik? Wie kommuniziert ein Krebs? Und warum kann der Blinddarm nicht mehr sehen? Für „Körperatlas“ begeben sich vorschlag:hammer gemeinsam mit dem Ensemble auf Forschungsexpedition in den menschlichen Körper. Dafür reisen sie in sein Inneres und berichten von dort: Aus der Perspektive von Herz, Zunge, Pupille und Darm beobachten sie Prozesse von Atmung und Verdauung, vom Wachsen und Entstehen, aber auch von Verfall und Krankheit. Die spektakulären mikroskopischen Prozesse zwischen „Norm“ und Abweichung, die tagtäglich größtenteils unbemerkt in uns ablaufen, werden unter die Lupe genommen und für das Publikum auf der Bühne vergrößert. Doch wie politisch ist das Konzept Körper selbst organisiert? Wie über den Körper, seine Struktur und seine Norm gesprochen wird, ist stets auch Ausdruck der herrschenden gesellschaftlichen Umstände, in die die Körper der Menschen eingebunden sind. Was also erzählen unsere Körper über die Gesellschaft, in der wir leben? Die Inszenierung entsteht als Stückentwicklung mit dem Ensemble auf Basis einer umfassenden Recherche mit Körper-Expert*innen. Dabei offenbart sich ein buntes, polyphones Spektakel der Körperphänomene, ein „Es war einmal das Leben“ als postdramatisches Bildertheater.
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